Narrengesellschaft „Mondglunkerle“ Widdenung e.V.
Über uns
Die Fastnacht in Weitenung war schon in den frühen 30er Jahren weit über den Ort hinaus bekannt. Große Fastnachtsumzüge waren an der Tagesordnung, leider mussten die Umzüge aus verschiedenen Gründen eingestellt werden. Im Jahre 1971 wurde wieder der erste Umzug gestartet, der gleich auf Anhieb ein Erfolg wurde. Über diesen Erfolg des Fastnachtsbrauchtums freuten sich Präsident Kurt Wandler und Vizepräsiden Alfons Ernst (beide waren schon in den 50er Jahren im Narrenrat mit dabei). Im Jahre 1973 wurde durch die Initiative des damalige Bürgermeisters Gerhard Fritz der inzwischen schon traditionell zu bezeichnende Hemdglonkerlesumzug und die Narrenspeisung eingeführt. Diese Veranstaltung wurde auf Anhieb ein großer Erfolg und ist bis zum heutigen Tag geblieben.
Bis zum Abzug des Kanadischen Militärs 1992, haben die Freunde des Kanadischen Flugplatzes in Rheinmünster-Söllingen die Narrenspeisung übernommen. Dafür sind wir den Freunden aus Kanada immer noch sehr dankbar. Die Umzüge in Weitenung, aber auch die Büttenabende zunächst in der kleinen Pausenhalle der Schule und seit 1981 in der Rheintalhalle sind bis weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus als großartige närrische Veranstaltungen bekannt.
Es ist zu hoffen und zu wünschen, dass die Narrengesellschaft Mondglunkerle Widdenung, die als eingetragener Verein gilt, noch viele Jahre und Jahrzehnte das Fastnachtsbrauchtum in Weitenung am Leben erhält und dass das bisher gewohnte Miteinander der Narrenfreunde immer wieder neue Motivation bietet. „Allen zur Freud, niemand zum Leid“ – soll auch weiterhin der Richtspruch für die Mondglunkerle sein.
NGW Impressionen
Die NGW Büttenredner 2023 – Manuel und Alexander Hettler
Showtanz 2023 – Widdenunger Hexen
Show-Act 2023 – Die Dorfdancer
Show-Tanzgruppe 2023 – Lady Like
Musikalischer Wahnsinn 2023 – Die Frietsche Boys
Die NGW Garde 2023 – Showtanz
Urgestein der Büttenredner 2023 – Lothar Vollmer
Büttenrede 2023 – Corona-Karl – „Pat“ Frietsch
Büttenrede 2023 – Jürgen Hertweck – Manuel Hettler – Jürgen Theurer
„Ausgezeichnete“ Büttenrede 2023 – Ferdi Oser
Narrenratauftritt 2023
Büttenredner 2023 – Martin Hettler
Vielen Dank für
für euren Einsatz.
Die Anfänge / HISTORIE
Die Anfänge in den Jahren 1956-63
Weitenung war 1956/57 ein Dorf mit rund 1000 Einwohnern und noch vorwiegend landwirtschaftlich strukturiert. Die Übergänge von landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieben zur Feierabendlandwirtschaft oder der gänzlichen Aufgabe von Viehhaltung und Ackerbau waren schon deutlich sichtbar.
Nach harten Kriegs- und entbehrungsreichen Nachkriegsjahren spürte man aber innerhalb der Bevölkerung ein ausdrückliches Verlangen in der Intensivierung mitmenschlicher Beziehungen, echte Nachbarschaftshilfe war eine Selbstverständlichkeit, Geselligkeit, Freude und Frohsinn wurden zum Ausgleich mancher Entbehrungen.
So erfreute sich in der Fastnachtszeit in Weitenungs Gaststätten (Rössel, Sternen und Linde) das ,,Schnurren“ großer Beliebtheit.
Bei Musik, Tanz, Bier, Most und Wein versuchten dabei maskierte Frauen und Jungfrauen (unverheiratete Mädchen) die reichlich anwesenden, und erwartungsfrohe Männerwelt „hinters Licht“ zu führen, wenn nicht gar zu verführen. Ein alter Brauch, der schon in den 30er-Jahren im Schwange war.
Auch Vereine im Dorf, wie die Feuerwehr oder der Sportverein, warteten in der Zeit bereits mit närrischen Programmen auf. Im Winter 1956/1957 kam Landwirt und Gemeinderat Leo Burkart in die benachbarte Schule (jetzt Ortsverwaltung), um dem damaligen Schulleiter Karl Bruckner und dessen Kollegen Kurt Wandler einen Vorschlag zu unterbreiten. Die Rede war davon, ob man nicht den Versuch wagen könne, das ursprüngliche Widdenunger Narrenblut von jung auf zu beleben. Ein Fastnachtsumzug der Schulkinder am Fastnachtssonntag war die Idee. Gesagt getan, die Schulleitung nahm sich der Sache an, die Organisation begann. Bereits an dem ersten Kinderumzug schlossen sich am Fastnachtssonntag 1957 einige närrische Erwachsene an mit originell gestalteten Gruppen und Wagen. So blieb es nicht aus, diese Umzüge straffer zu organisieren, ein Faschingskomitee wurde gegründet.
Das Faschingskomitee von 1959 bis 1963
Kurt Blessing, Hubert Bongen, Leo Burkart, Alfons Ernst, Eugen Frietsch, Franz Hertweck,
Heinz Heucken, Josef Hurle, August Ibach, Wilhelm Landenberger, Adolf Loren,
Pirmin Mußler, Franz Royal, Helmut Scheck, Kurt Wandler, Alfred Wild, Bernhard Wild.
Federführend (Vorsitzender) war Alfons Ernst.
Unter dem Eindruck der Hamburger Flutkatastrophe vom 17. Februar 1963 (Sonntag vor dem Fastnachtssonntag) bei der über 300 Menschen ums Leben kamen, sagte man den bereits organisierten Umzug 1963 offiziell ab. Diese Absage hatte jedoch Auswirkungen, denn von der Stunde an verfiel die Widdenunger Fasenacht in einen Dornröschenschlaf.
Erst im Spätjahr 1970 übernahmen einige die Initiative und gaben den Anstoß Vergangenes wieder aufleben zu lassen. Franz Royal, Helmut Scheck und der Weitenunger Neubürger Gert Sonnenberg sollen es vorwiegend gewesen sein.
Eine auf Anhieb gut besuchte Versammlung wurde einberufen und ein Neuanfang mit dem Gros altbewährter Fastnachter begann.
Nach siebenjähriger Pause fand am 21. Februar 1971 wieder der erste Fastnachtsumzug statt. Mit rund 50 Wagen und Gruppen wurden alle Erwartungen übertroffen.
Am 10. Januar 1972 tagte das Komitee zur Fastnachtsorganisation im „Sternen“. Es wurden folgende Personen in das Fastnachtskomitee bestimmt:
Kurt Wandler, Helmut Scheck, Alfons Ernst, Bernhard Frietsch, Peter Becker, Hubert Bongen, Franz Royal, Gert Sonnenberg, August Ibach, Josef Hurle, Bernhard Edelmann, Friedrich Frietsch, Manfred Hertweck, Hermann Theurer, Edgar Vogel.
Beim zweiten Umzug 1972 waren u.a. die neue Funkengarde (Leitung Christa Wandler) und die „Blauen Funken“ (Fa. Gert Sonnenberg) mit von der Partie. Für alle Umzugsteilnehnmer gab es danach Getränke und „heiße Heiße“.
Auf Anregung von Bürgermeister Gerhard Fritz fand am Schmutzigen Donnerstag 1973 der erste Hemdglunkerleumzug statt. Weitenung wurde damals zur Hochburg dieser Art der Narretei, da es in der Umgebung keine ähnliche Veranstaltung gab. Erstmals nahm die NGW 1973 auch beim „Winter-Carneval“ auf dem kanadischen Flugplatz in Söllingen teil.
1974 erfolgte die erste Narrenspeisung durch die kanadischen Streitkräfte am Schmutzigen Donnerstag nach dem Hemdglunkerleumzug am ehemaligen Genossenschaftslager.
An der Jahreshauptversammlung im November 1974 gab man sich einen neuen Namen: Narrengesellschaft Mondglunkerle Widdenung. Mit dieser Namensgebung verbunden war auch der Übergang vom „Helau“ zum alemannischen Narrenruf „Narri-Narro“.
Seit 1974 gibt es die Kinderfasenacht. Sie wurde in verschiedenen Formen stets am Rosenmontag durchgeführt. Seit 1981 steht die Kinderfastnacht unter der Leitung des Kinderfastnachtskomitee (KiFaKo), welche im großen Stil in der Rheintalhalle stattfindet.
Der erste Büttenabend (Saalfastnacht) fand 1975 im Gasthaus zur Linde statt. Der zweite Büttenabend 1976 bereits in der Pausenhalle der Grundschule. Seit 1981 finden die Büttenabende in der Rheintalhalle statt. Seither begleitet der Musikverein die Büttenabende und spielt live den Gardetanz. Da auf der Bühne der Rheintalhalle mehr Platz war, erweiterte sich die Garde von sechs auf 10 und ab 1983 auf 12 Tänzerinnen. 1993 bekam die Garde zum ersten Mal neue, maßgeschneiderte Kostüme.
1998 wurde der Widdenunger Umzug zum ersten Mal auf den Fastnachtssamstag verlegt. Damit kollidierten die Umzüge in Bühl und Weitenung nicht mehr.